Wie die Medien unsere Matrix erschaffen.
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Die Medien schaffen es, Absurdität zur Realität
zu erklären, und der Mehrheit fällt es nicht auf. Sie erschaffen eine Matrix,
in der sich die meisten Deutschen sich eingerichtet haben. Warum ich wieder
darauf komme? Nun da wird bewiesen, dass die USA immer noch (!) selbst, und
nicht nur über Verbündete, Waffen, Munition und Ausbildung bereitstellen,
welche gezielt den Terroristen zum Beispiel in Syrien zukommen (1), gegen die
aber dann auch die Bundeswehr Deutschlands im Rahmen der „Koalition“ kämpft.
Ist das nicht absurd, ohne dass die Medien aber die Zusammenhänge berichten?
Da wird ein Gutachten verbreitet, das nach über
18 Jahren nachweist, dass das dritte zusammen gebrochene Hochhaus von 9/11
gesprengt wurde, und nicht durch einen Brand zusammenbrach, aber kein
„Qualitätsmedium“ erwähnt es (2). Obwohl als Nächstes nun ein Gutachten zu den
Zwillingstürmen zu erwarten ist, und obgleich der angebliche oder tatsächliche
Terroranschlag die Begründung für einen weltweiten Kriegseinsatz, auch
Deutschlands, ist. Naja, manchmal hört man: „das muss
erst durch ein Peer-Review bestätigt werden“, was
dann wieder fünf bis zehn Jahre dauert. Niemand in den „Qualitätsmedien“ wagt
es, die vollkommen unlogischen und in vielen Einzelpunkten widerlegte
offizielle staatliche Verschwörungstheorie zu 9/11 ernsthaft zu hinterfragen,
stattdessen wird sie wie ein religiöser Glaubenssatz verteidigt, ohne die
Thesen der Kritiker zu widerlegen (3).
Da empören sich Politiker über
„Rechtspopulismus“, reagieren aber selbst hektisch und populistisch, sobald
eine Empörungswelle auftritt. Schön zu erkennen an der
„SUV-Verbot“s-Diskussion. Da verursacht ein SUV,
vielleicht verursacht durch eine Krankheit des Fahrers, einen schweren
Verkehrsunfall in einer Stadt, da werden Verbote hier und da verlangt und
sollen als Gesetz auf den Weg gebracht (4). Als ob es keine dringenderen
Probleme gäbe, auf die man sich als Bundespolitiker fokussieren sollte.
Da behaupten Politiker das Gegenteil von
geschichtlichen Fakten im Bundestag, diskriminieren und verleumden die
BDS-Bewegung für Menschenrechte und Völkerrecht in Israel (5), sie erklären,
dass es keine Apartheid in Israel gäbe, obwohl dutzende von anerkannten
Menschenrechtlern erklären, dass die Apartheid Israels sogar schlimmer ist, als
die Südafrikas war (6). Und diese Politiker behaupten, die Zweistaatenlösung
wäre die Lösung, während der Regierungschef Israels Benjamin Netanjahu ganz offen
davon spricht, mehr palästinensisches Land zu annektieren und keinen Zweifel
daran lässt, dass die israelischen Regierungen niemals einem Staat Palästina
zustimmen werden (7).
Da verstößt die Bundesregierung innerhalb eines
Jahres vier Mal gegen das Völkerrecht, erklärt aber die entsprechenden
Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages für irrelevant und
bestätigt dadurch die Abwesenheit von Gewaltenteilung, ohne dass die Medien das
aufgreifen (8). Was wieder bestätigt, dass sie nur das Sprachrohr der Mächtigen
sind, was sie aber natürlich vehement bestreiten, und stattdessen ausländische
Medien, die solche Tatsachen aufgreifen und berichten, als Propagandaorgane
eines feindlichen Staates diffamieren.
Die Liste der Absurditäten, die in den letzten
Wochen dem aufgeklärten Beobachter auffielen lässt sich noch lange
weiterführen. Wer es erträgt, kann sich die Bundespressekonferenz anschauen und
wird verwundert feststellen, das jede, auch wirklich
jede dieser Veranstaltungen neue Absurditäten produziert. Dazu gehören
Berichte, die behaupten, dass die USA den Krieg gegen den Opiumanbau in
Afghanistan verloren hätten, den aber die Taliban
2001 vor dem Angriff der USA schon mal gewonnen hatten (9).
Zu den Absurditäten gehört eine Dokumentation im
ZDF, welche die Bundeskanzlerin Angela Merkel als besonders wertvolle
Humanistin zeichnet, welche nur das Wohl der Flüchtlinge im Auge hatte, als sie
die Gesetze brechende Grenzöffnung befahl. Während gleichzeitig zehntausende
von Menschen in Syrien auf Grund der Sanktionen sterben, welche auch von
Deutschland unterstützt werden (10).
Da wedeln „Demokratie-Demonstranten“ in Hongkong
mit US-Flaggen und Fahnen der alten Kolonialmacht, obwohl Hongkong-Chinesen
unter der Kolonialherrschaft gar nicht wählen durften, und erst kurz vor
Rückgabe der Kolonie an China Wahlen, aber zur Sicherung des Einflusses von
Oligarchen, eingeführt worden waren. Da wird von Polizeibrutalität der
Hongkonger Polizei berichtet, aber niemand in den Qualitätsmedien erzählt von
den Toten, die durch die Kolonialmacht Großbritannien bei zwei großen Unruhen
zu verantworten sind, oder dass unter der Kolonialmacht genau Null Demokratie
erlaubt war … bis die Rückgabe der Kolonie an China auf der Tagesordnung stand
(11).
Oder schauen wir in die Ukraine: „Poroschenko hat nach seiner Abwahl und der Ankündigung Selenskys, zumindest Teile des Abkommens umsetzen zu
wollen, von ‚Verrat‘ gesprochen. (…) Daran zeigt sich wieder die merkwürdige
Berichterstattung der westlichen Presse: Russland, das in dem Abkommen weder
erwähnt wird, noch es als Vertragspartner unterschrieben hat, soll nach Meinung
der westlichen Presse das Abkommen umsetzen, bevor die Sanktionen gelockert
werden können. Wie aber soll man ein Abkommen umsetzen, in dem keine
Forderungen an einen gestellt werden, die man umsetzen kann?“ (12)
Auch zur Ukraine konnte man in den letzten Tage etwas über einen
„Gefangenenaustausch“ zwischen Russland und der Ukraine in den deutschen Medien
lesen. Was nicht erwähnt wurde, war die Tatsache, dass auf Seite von Russland
verurteilte Straftäter ausgetauscht wurden, während die ukrainische Seite auch
nie verurteilte, willkürlich verhaftete Journalisten, mindesten einen
Entführten des ukrainischen Geheimdienstes (Vladimir Tsemach)
und andere Menschen mit ähnlichem Hintergrund endlich frei ließen.
Der Spiegel veröffentlich eine
Anti-Russland-Propaganda-Nachricht nach der anderen (13), und niemand bemerkt,
dass genau das in Russland bemängelt wird, was in Deutschland längst als
Tatsache bewiesen ist, nämlich dass es keine Gewaltenteilung gibt (14), und
Wahlen aber auch gar nichts Entscheidendes bewirken. Nichts bewirken? Nun in
Russland ist die kommunistische Partei des Landes die wichtigste
Oppositionspartei. Wenn diese die nächsten Wahlen, ähnlich zu den Kommunalwahlen,
gewinnen würde, dann würde sich in Russland schon etwas Grundsätzliches
verändern. Etwas, das in Deutschland niemals passieren könnte, weil es eine
solche Opposition gar nicht gibt.
Und niemand in den deutschen Medien kritisiert
wirklich, dass Julian Assange dafür, dass er die
Verbrechen der USA der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, nun vom Imperium
drastisch bestraft werden soll. Und das obwohl sie gerne die auflagensteigernden Nachrichten mitverbreitetet hatten, als
ein Ignorieren nicht mehr möglich war.
Und dann die lächerlicher Anerkennung eines nur
durch Gnade der USA noch nicht als Hochverräter abgeurteilten, nie gewählten,
so genannten „Präsidenten“ von Venezuela, Guaido
(15), und die Behandlung seines „Gesandten“ wie einen Botschafter durch die
Bundesregierung. Wie die Medien dem Primat der Politik brav folgen, und die
US-Politik des Regimechange unterstützen, vollkommen
Völkerrecht und Grundgesetz ignorierend.
Oder wenn die Behandlung der Uiguren
durch die Chinesen als schlimme Menschenrechtsverletzung verbreitet wird,
während der Beschuss von unbewaffneten Demonstranten, die gegen die illegale
Belagerung des Gaza-Streifens protestieren, mit einer Munition, die „faustgroße
Löcher“ reißen und Knochen „pulverisieren“ (16), Verletzungen verursachen,
welche an über tausend Palästinensern „ernsthafte Knocheninfektionen als Folge
des Beschusses durch die israelische Armee“ verursachen (17) … unerwähnt
bleibt. Ebenso wie der ununterbrochene Beschuss der abtrünnigen ukrainischen
Provinzen durch die Zentralregierung, der in den Medien einfach nicht vorkommt.
Und ist es nicht absurd, wenn der
öffentlich-rechtliche Fernsehsender ZDF die Lüge verbreitet, der Iran würde
gegen den Atomvertrag JCPOA verstoßen, obwohl er sich 100%ig daran und
letztlich an Artikel 36 hält. Dieser Artikel beschreibt das Vorgehen, wenn eine
andere Vertragspartei „aussteigt“, also mit anderen Worten, den Vertrag bricht
(18). Also ist es nicht absurd, wenn ein Sender Falschmeldungen verbreitet, der
selbst behauptet, solche im Internet zu entlarven?
Ist es nicht absurd, dass im Internet die Meldung
kursiert, grüne Spitzenpolitiker wären für den Ausschluss von Huawai aus dem G5 Ausschreibungsverfahren, weil im
Krisenfall China die Technologie als Waffe missbrauchen könnte? (22) Obwohl
China noch in keinem mir bekannten Fall Wirtschaft als Waffe eingesetzt hatte,
während der bevorzugte Partner, die USA, praktisch gegen jedes Land seine
Wirtschaft als Waffe zur Durchsetzung von Politik benutzt hatten. Demnach wäre
es höchstens, aufgrund der Erfahrungen, absurd, US-Firmen nicht von den
Ausschreibungen auszuschließen.
Wäre diese Politik ein Film, würde er krachend
schlechte Kritiken erhalten, weil zu unrealistisch, unlogisch und ohne
Glaubhaftigkeit. Aber da es das wirkliche Leben ist, machen Politik und die
Medien weiter damit, Absurditäten abzusondern.
So wurde am 23. Juni 2016 in einer Volksabstimmung in Großbritannien der
Austritt aus der EU beschlossen. Aber das politische Establishment schaffte es,
diesen Austritt Jahr für Jahr hinaus zu zögern. Dann will da ein neoliberaler
Premierminister den Volksentscheid endlich realisieren. Und was sagen unsere
Medien und Politik? Das wäre undemokratisch, und der folgende
Parlamentsbeschluss, dass ein Austritt ohne Vertrag nicht möglich ist, wurde
begrüßt. Kein einziger Artikel in den Qualitätsmedien bedauerte das unendliche
Hinauszögern des Entscheides, das Ignorieren des Wählerwillens, als
undemokratisch (19).
Und dann ist da die Reaktion der führenden Medien
und Politiker der Bundespolitik am 8. September … wegen der Wahl eines
NPD-Mitglieds zum Ortsvorsteher einer 2000 Seelen-Gemeinde. Da hatten die
honorigen Ortsbeiräte aus CDU, SPD und FDP doch
tatsächlich einstimmig einen Menschen gewählt, den sie als „kollegial und
ruhig“ beschrieben, und der als einziger wohl in der Lage war, mit modernen
Kommunikationsmitteln umzugehen (21) . Und die
Bundespolitik und alle Qualitätsmedien malen den Untergang der Bundesrepublik
und die Auferstehung von Hitler an die Wand. Ganz offensichtlich gibt es keine
wirklich brennenden Probleme auf Bundesebene?
Oder wieder das absurde Theater um Nord-Stream 2. Inzwischen dürfte sich herumgesprochen
haben, dass bei einer Inbetriebnahme der neuen Gaspipeline nicht nur die
Energiepreise in Europa, sondern der ganzen Welt nicht nur stabil bleiben,
sondern die Gaspreise sogar sinken könnten (20). Außerdem sollte man wissen,
dass natives Erd-Gas, in Pipelines transportiert, der umweltfreundlichste
Energiespender bis zur Lösung mit alternativen Energiequellen ist. Trotzdem
versucht nicht nur Dänemark, ganz offensichtlich auf Druck der USA, die
Pipeline zu verzögern oder zu verteuern. Sondern auch die Bundesregierung
scheint immer stärker zurück zu rudern. Und durch künstliche Verteuerung (zum
Beispiel wegen weiter zu zahlender Transitgebühren an die Ukraine) wird der
Kostenvorteil wohl bald verschwunden sein, wenn die Pipeline überhaupt in
Betrieb genommen wird. Und so werden den USA Abnahmegarantien für viel
teureres, umweltschädlich gewonnenes und transportiertes Gas gegeben. Damit der
Preisunterschied nicht zu groß ausfällt, werden entsprechende
Transporteinrichtungen aus Steuermitteln gefördert (24). Und über Allem lauert
die Erpressung des US-Establishments, Deutschland und die an dem Bau der
Pipeline beteiligten Firmen mit Sanktionen zu bestrafen (25). Und gleichzeitig
wird uns von unseren Politikern erklärt, dass die USA unser bester Freund und
Verbündeter wäre.
FAZIT
Nein, es ist nicht „unzulässige Vereinfachung
komplexer Zusammenhänge“. Dieser Vorwurf trifft eher auf die „Qualitätsmedien“
zu, welche Nachrichten in einer Vereinfachung anbieten, welche den Verdacht
erzeugt, dass sie Medienkonsumenten für leseunfähige Vorschulkinder halten.
Nein, was wir sehen ist ganz einfach das gleiche Theater, was Herrschende seit
Jahrtausenden ihren Untertanen bieten, dargeboten und verstärkt durch jene
Medien, von denen man einmal gehofft hatte, die Herrschenden zu kontrollieren.
Aber das war noch zu einer Zeit, als man glaubte, Demokratie realisieren zu
können.
Da waren zunächst einige Kriegsherrn, die durch
blanke Gewalt Herrschaft ausübten, und in unseren Geschichtsbüchern als
Eroberer glorifiziert werden, dann Monarchien, in denen der Monarch sich die
Herrschaft mit dem Adel teilte, und die dadurch zu „Überwindern
der Kleinstaatlichkeit“ gemacht wurden. Schließlich kam das Bürgertum dazu,
jedenfalls zu einem gewissen Teil, um in die Herrschaft über das gemeine Volk
eingeschlossen zu werden.
Daraus entstand dann im Laufe der Jahrzehnte ein
System, in dem Erbaristokratie ersetzt wurde durch
Geldadel und Bürgertum durch die Kaste der Politiker, ein System, das sich
parlamentarische Demokratie nennt. Um Aufstände und Revolutionen zu verhindern,
wurde dem Volk erlaubt, alle paar Jahre zu wählen, um die Politikdarsteller der
Politik auszuwählen. Allerdings hat das gemeine Volk nach wie vor keinerlei
Einfluss auf das Regiebuch, auf Krieg oder Frieden, auf Umverteilung von Reich
auf Arm, oder auf ähnlich wichtige Fragen. Trotzdem erklären die Medien dem
Volk, dass es für die Politik verantwortlich wäre, weil es schließlich die
Politik gewählt hätte, weshalb die eigentlichen Protagonisten der Politik
immunisiert werden. Und alles was die Macht des Parteienkonsens,
der für die Politik verantwortlich ist, angreifen könnte, wird rigoros von der
Staatsmacht verfolgt und vernichtet.
Und so entstehen eben die vorher erwähnten
Absurditäten, die man nur mit einem Kopfschütteln quittieren kann, weil es
keine Möglichkeit gibt, gegen die geballte Macht der Propaganda ausreichend
Masse zu bewegen, um Veränderungen in Richtung einer wirklichen Demokratie zu
bewirken. Einer Demokratie, welche den Geist des deutschen Grundgesetzes
umsetzt. Und was bleibt ist die Hoffnung, wie eben vor tausend Jahren, dass
„die da oben“ es nicht zu verrückt treiben, und das von ihnen erzeugte Leid
irgendwie begrenzt bleibt. Vielleicht aber auch als Anregung zu erkennen, was
wirklich wichtig ist im eigenen Leben.